Viele unserer Herzenswünsche schlummern ganz tief in uns. Manche sind nur schwache Erinnerungen an Kindheitsgedanken. Manche spüren wir nur als ein nicht zu beschreibendes Etwas, das vielleicht noch fehlt – vielleicht aber auch nur ein Hirngespinst ist, weil es uns ganz offensichtlich zu gut geht. Oder? Und manche kennen wir ganz genau und ebenso genau wissen wir, dass dafür irgendwie nie der richtige Zeitpunkt ist.

Und dann gibt es da diese Tage. Wir finden keinen Parkplatz, im Büro gibt es völlig ungerechtfertigten Ärger, die Kinder sind wahnsinnig anstrengend und beim Blick in den Spiegel fällt auf, dass die Strähnchen rausgewachsen sind und die Falten stündlich mehr werden. Dann stellen wir wieder alles in Frage. Wir tun es stillschweigend oder wir brechen einen Streit vom Zaun, wir heulen oder schmollen – und am Ende? Räumen wir die Küche auf, gehen ins Bett, stehen wieder auf und schlüpfen wieder in unsere Rollen. Als Ehefrau oder Partnerin, als Mutter oder Schwester, als Unternehmerin oder Angestellte, als Vereinsvorsitzende oder Mitglied im Elternbeirat,… und wir funktionieren. Wir funktionieren, damit die Systeme um uns herum funktionieren. Und das funktioniert. Wir behaupten, dass wir nicht anders können, weil Andere abhängig von uns sind, aber sind es nicht eigentlich wir, die ebenso abhängig von den Anderen sind?

Was ist mit den Träumen aus Kindheitstagen? Was ist mit den diffusen Vorstellungen, die noch keine klaren Umrisse tragen? Was ist mit den Wünschen, für die es schon so lange klare Pläne gibt? Die decken wir mal wieder zu mit einer hübschen Decke bestickt mit Zweifeln. Zweifel sind wie dichte Nebelschwaden, die Deine Wünsche und Ziele verschleiern.

Zeit, dass der Nebel sich lichtet – meinst Du nicht?